Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Alten Hansestadt Lemgo hat für den Haupt- und Finanzausschuss am 02.06.2025 eine Anfrage zur Nachfolgesituation in Lemgos Kinderarztpraxen und zur finanziellen Unterstützung bei Praxisübernahmen eingebracht.
Hintergrund ist die zunehmende Sorge um die kinderärztliche Versorgung in Lemgo. Mehrere erfahrene Kinderärzte stehen kurz vor dem Ruhestand und bemühen sich intensiv um eine Nachfolge – bislang ohne feste Zusagen. Die Folge: Es droht ein eklatanter Mangel an Kinderärzt*innen in Lemgo und Umgebung.
„Die Gesundheitsversorgung unserer Kinder darf nicht dem Zufall überlassen werden,“ so Ratsmitglied Dr. Katharina Kleine Vennekate. „Wir brauchen jetzt klare Signale und konkrete Maßnahmen, um junge Ärzt*innen für eine Niederlassung in Lemgo zu gewinnen.“ Die GRÜNEN verweisen auf Förderprogramme der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), die in besonders unterversorgten Gebieten finanzielle und organisatori-sche Unterstützung für Praxisgründungen und -übernahmen bereitstellen. Lemgo ist derzeit in diesem Förderverzeichnis für den kinderärztlichen Bereich gelistet.
In ihrer Anfrage an Bürgermeister Markus Baier will die Fraktion unter
anderem wissen:
- Welche konkreten Schritte die Stadt Lemgo bisher unternommen hat, um die Nachbesetzung der Kinderarztpraxen zu unterstützen – etwa in Form von Gesprächen mit der KVWL oder mit betroffenen Praxisinhaber*innen.
- Welche Fördermöglichkeiten über die KVWL konkret für Kinderärzt*innen bestehen und wie diese kommuniziert und begleitet werden.
- Ob es im Kreis Lippe bereits kommunale Förderprogramme für medizinische Mangelfächer gibt – und ob die Stadt Lemgo selbst eine solche Unterstützung plant.
Dr. Burkhard Pohl, Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat von Bündnis90/die Grünen, ergänzt: „Andere Kommunen machen vor, wie man durch kommunale Zuschüsse oder Infrastrukturhilfen ärztliche Versorgung sichern kann. Auch Lemgo sollte diese Möglichkeiten ernsthaft prüfen – bevor es zu spät ist.“
Die GRÜNEN fordern ein schnelles Handeln und ein koordiniertes Vorgehen von Kommune, KVWL und Praxisinhaber*innen, um eine wohnortnahe kinderärztliche Versorgung langfristig zu sichern.
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