Ortstermin in Dörentrup-Bega: Dort züchtet Landwirt Dr. Matthias Petig Mutterschweine. Verkauft wird direkt nach Schlachtung im heimischen Hofladen. Mit der seltenen Rasse der Schwäbisch-Hällischen Schweine fördert der Betrieb auch gezielt die Biodiversität. Zusammen mit Anne Färber und Jörn Claas von den Grünen Dörentrup durfte ich den Hof und die Ställe besichtigen.
Ab Herbst wird der Betrieb mit Bioland-Zertifikat produzieren. Petig möchte damit das höchstmögliche Tierwohl erreichen. Den erhöhten Einsatz hofft er durch den Absatz zu kompensieren, denn: Auch wenn Bio beim Fleisch noch eine Nische sei, gebe es dort verlässliche Kund*innen. Und Tierhaltung werde nur überleben, wenn die Bäuer*innen wieder höhere Erlöse erzielen. Petig hofft ca. 70 Prozent des Tierfutters selbst zu erzeugen und damit die Bio-Vorgaben noch deutlich zu überschreiten. Mit großen Investitionen entsteht am Ortsrand die neue Stallanlage für 190 Sauen.
An die Politik hat Petig klare Forderungen: Die Wirtschaftlichkeit der kleinbäuerlichen Betriebe müsse gesichert werden. Die Wahlversprechen dürften keine Lippenbekenntnisse bleiben. Das heiße aber auch, dass Vorschriften auch EU-weit umgesetzt gehören, sonst droht ein Import aus Billigländern.
Herr Petig begrüßt die Transformation der konventionellen Tierhaltung hin zu einer tiergerechteren, gesellschaftlich akzeptierten Form. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen für diesen „Umbau“ so gestaltet sein, dass die Tierhalter in der Lage sind umzusteigen und nicht aussteigen.
Mein Fazit: Bio und regional ist nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich nötig. Aber die Ernährung von heimischen Höfen ist insgesamt ein Kernthema für heute und morgen – deshalb will ich mich vor Ort und im Land dafür engagieren. Am 27. April werde ich mit anderen Kandidat*innen beim Landwirtschaftsverband weiter zum Thema diskutieren.
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