RegionalGut-Tour: SoLaWi und Bergwiesenhof

Solidarisch gesund wirtschaften in Dalborn

Gemeinsam den Acker bewirtschaften und an den Feldfrüchten teilhaben. Die Werte der Selbstversorgung und verantwortlichen Umgangs mit den Ressourcen leben in der Solidarischen Landwirtschaft auf. In Dalborn durfte ich zusammen mit Timo Broeker, Kathrin Versen und Ute Koczy die Aktivitäten der Solawi kennenlernen. Norbert Petau, Jutta Dreimann und Hermann Söhnel informierten uns über die nachhaltige Philosophie der Solawi – konsumiert wird, was der Acker jeweils hergibt: saisonal, regional, biologisch und mit ca. 50 Gemüsekulturen sehr vielfältig. Zwei fest angestellte Gärtner:innen bewirtschaften das Land, viele Mitmacher:innen tragen mit ihren Beiträgen und Spenden zum Gelingen bei. Alle 7 bis 14 Tage ist Abholung, und für viele Mitglieder ist damit das Auskommen weitgehend gesichert. Was mich freut: Das solidarische Prinzip hat Zukunft. Mit ca. 80 Mitgliedern ist die Solawi aktuell fast ausgelastet. Ein neues Gewächshaus ist in Vorbereitung, die nächsten Saaten sind im Boden. Und ein wichtiges weiteres Standbein: Der Verein AckerBildung. In Workshops und Projekten erhalten Jung und Alt naturnahe Umweltbildung. So lebt das Wissen weiter.

Ohne Klimaschutz keine Ernte: Klare Botschaft am Bergwiesenhof

Mein zweiter Termin: Der Bergwiesenhof ist ein kleines Juwel im Norden Detmolds bei Altenkamp. Ulf Allhoff-Cramer führt noch eine flächengebundene Viehzucht mit 25 Mutterkühen, die Tiere leben zu 100% vom Grünland des Hofes. Ansonsten baut er ökologisches Brotgetreide an.

Ulf Allhoff-Cramer, der auch Waldflächen im Sauerland besitzt, schildert die drastischen Klimafolgen. Durch die Erderhitzung und die Dürreperioden der letzten Jahre existiert der Nadelwald als Rücklage nicht mehr.

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Entschädigungen durch Verkäufe waren durch den nie dagewesenen Anfall von Schadholz kaum zu erzielen. Und die Zukunft ist völlig ungewiss, niemand weiß sicher welche Baumarten mit der Hitze und Dürre noch klarkommen, die Buche ist keine sichere Baumart mehr. Alte Gewissheiten gelten nicht mehr. Generell hat die absolut unzureichende Klimapolitik der Merkel-Ära die Situation extrem verschärft, es wird sehr schwer die verlorene Zeit noch aufzuholen. Ulf Allhoff-Cramer sieht hier ein unverantwortliches, um nicht zu sagen „klimakriminelles Verhalten“. Ohne sofortigen konsequenten Klimaschutz ist die Versorgung der Menschen mit Nahrung weltweit nicht mehr dauerhaft sicher. Das bäuerliche Klimanetzwerk NRW hat deshalb einen Appell an die Landesregierung für das 1,5-Grad-Ziel erstellt.

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